Was ist das Pariser Abkommen?
Das Pariser Abkommen ist ein internationales Abkommen, das auf der UN-Klimakonferenz (COP21) in Paris im Jahr 2015 verabschiedet wurde. Sein Hauptziel ist es, die globale Erwärmung deutlich unter 2 °C über dem vorindustriellen Niveau zu halten und anzustreben, die Temperaturerhöhung auf 1,5 °C zu begrenzen. Das Abkommen trat am 4. November 2016 in Kraft, und die meisten Länder der Welt haben es unterzeichnet.
Wie funktioniert das Pariser Abkommen?
- National festgelegte Beiträge (NDCs): Jedes Land, das das Abkommen unterzeichnet hat, ist verpflichtet, nationale Beiträge (NDCs) vorzubereiten, bekannt zu geben und aufrechtzuerhalten, die seine Ziele und Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen und zur Anpassung an den Klimawandel darstellen. Diese Beiträge sollen alle fünf Jahre überprüft und die Ambitionen erhöht werden.
- Transparenz und Verantwortung: Das Abkommen führt ein System der Transparenz und Verantwortung ein, das die Überwachung, Berichterstattung und Verifizierung der Emissionen und des Fortschritts bei der Umsetzung der NDCs umfasst.
- Finanzielle Unterstützung: Industrieländer haben sich verpflichtet, Entwicklungsländer bei der Minderung des Klimawandels und der Anpassung zu unterstützen. Das Ziel ist es, bis 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar zu mobilisieren und diese Unterstützung fortzusetzen.
- Technologische und kapazitätsmäßige Unterstützung: Das Pariser Abkommen fördert die Entwicklung und den Transfer von sauberen Technologien sowie den Kapazitätsaufbau in Entwicklungsländern, um ihnen zu helfen, ihre Klimaziele zu erreichen.
Vorteile und Bedeutung des Pariser Abkommens
- Globale Zusammenarbeit: Das Abkommen vereint fast alle Länder der Welt im gemeinsamen Bestreben, den Klimawandel zu bekämpfen, was einen bedeutenden Schritt zur globalen Zusammenarbeit darstellt.
- Flexibilität und Inklusivität: Es ermöglicht den Ländern, eigene Ziele und Strategien festzulegen, die an ihre spezifischen Bedingungen und Fähigkeiten angepasst sind, was ihre Engagement und Verantwortung stärkt.
- Unterstützung für nachhaltige Entwicklung: Das Pariser Abkommen fördert Maßnahmen, die nicht nur die Treibhausgasemissionen verringern, sondern auch zur nachhaltigen Entwicklung, zum Schutz der Biodiversität und zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen.
Kritik und Herausforderungen
- Freiwilligkeit der Verpflichtungen: Die NDCs sind freiwillig, und es gibt keinen rechtsverbindlichen Mechanismus, der die Staaten dazu zwingt, ihre Ziele zu erreichen, was zu unzureichenden Maßnahmen und Ambitionen führen kann.
- Unzureichende Finanzierung: Einige Entwicklungsländer haben Bedenken geäußert, dass die zugesagte finanzielle Unterstützung nicht ausreicht, um ihre Bedürfnisse in Bezug auf Minderung und Anpassung an den Klimawandel zu decken.
- Geschwindigkeit und Umfang der Emissionsreduzierung: Kritiker behaupten, dass die aktuellen NDCs nicht ausreichen, um das Ziel zu erreichen, die Temperatur unter 2 °C zu halten, und dass die Ambitionen und die Geschwindigkeit der Emissionsreduzierung erhöht werden müssen.
Beispiele für Initiativen im Rahmen des Pariser Abkommens
- Erneuerbare Energien: Investitionen in Solar-, Wind- und Wasserkraft zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
- Energieeffizienz: Verbesserung der Energieeffizienz in Industrie, Verkehr und Gebäuden.
- Waldschutz: Programme zum Schutz und zur Wiederherstellung von Waldökosystemen, die als Kohlenstoffspeicher fungieren.
- Anpassung an den Klimawandel: Projekte zum Bau widerstandsfähiger Infrastruktur, zur Sicherstellung der Wasserressourcen und zum Schutz von Küstengebieten.
Das Pariser Abkommen ist ein entscheidendes internationales Instrument im Kampf gegen den Klimawandel und unterstützt die globale Zusammenarbeit sowie nachhaltige Entwicklung. Trotz einiger Herausforderungen und Kritik stellt es einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Zukunft dar.
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